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Das Umweltbüro macht mit im Interreg-Projekt „Kleingewässer für die Bodenseeregion – Netzwerk für Artenvielfalt und Umweltbildung“.

Kleingewässer gab es früher häufig. Gerade in den großen Flussauen entstanden sie bei Hochwässern und verschwanden wieder durch Verlandung. Es waren ständig dynamische Prozesse in Gang, einige Kleingewässer blieben länger erhalten, andere verschwanden schnell wieder. Außerdem gab es außerhalb der Flussauen weitere Senken, Quellaustritte, temporär wasserführende Gräben, Löschteiche, Viehtränken, Fischteiche, Waldseen, Tümpel, Weiher, … . Doch die Dynamik ist weitgehend aus unseren Flussauen verschwunden. Viele feuchte Bereiche wurden für den Bau von Siedlungen und um bessere Bewirtschaftungsbedingungen für die Landwirtschaft zu schaffen trockengelegt, außerdem wurden sie durch Verschmutzung und Entwässerung stark dezimiert. Kleingewässer werden also immer seltener. Kleingewässer sind Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen und somit zur Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt sehr wichtig. Viele Arten sind gerade auch auf neu entstandene Kleingewässer angewiesen, wo sie die ersten Besiedler sind. Im Laufe der Zeit kommen weitere, konkurrenzstärkere Arten hinzu, die dann den Lebensraum einnehmen.

Um ein Verlanden zu verhindern sollen die Gewässer „gepflegt“ und gelegentlich entschlammt werden. Durch unterschiedliche Größen, Tiefen, Wasserdurchflüsse, Untergründe und Umgebungen bieten Kleingewässer sehr vielfältige Lebensräume. In der Region Bodensee mit Alpenrhein und Hochrhein hat sich ein Netzwerk aus Naturschutzakteuren gebildet, das es sich zum Ziel gesetzt hat, bestehende Kleingewässer durch Pflege zu erhalten und weitere Kleingewässer anzulegen. Insgesamt werden im Rahmen des Projekts 60 Kleingewässer neu angelegt oder saniert. Wir möchten Interessierte über Kleingewässer informieren, zum Beispiel bei Exkursionen, Umweltbildungsangeboten oder durch die Zeitung. Außerdem tauschen wir uns im Netzwerk und mit Experten aus, um von Erfahrungen anderer zu profitieren und unsere Erfahrungen weiterzugeben.

Unsere Ziele:

  • Schaffung neuer Kleingewässer in der Bodenseeregion
  • Festigung eines grenzüberschreitenden Netzwerks von Experten und Aktiven
  • Durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und Exkursionen Menschen für Kleingewässer begeistern.

Was ist Interreg?

Interreg ist ein Regionalprogramm der Europäischen Union (EU) im Rahmen des Ziels „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, an dem sich auch Nicht-EU Staaten wie die Schweiz beteiligen können. An dem Projekt „Kleingewässer für die Bodenseeregion“ beteiligen sich Partner aus Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und Schweiz. Das Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbands Donaueschingen ist einer von 10 Partnern im Netzwerk. Unsere Projektpartner sind mehrere Orts- und Regionalgruppen des BUND, das Landratsamt des Bodenseekreises, die Stadt Friedrichshafen, die Heinz-Sielmann-Stiftung, der BUND Naturschutz in Bayern, der Naturschutzbund aus Vorarlberg in Österreich sowie der Naturschutzverein Rheindelta und Pro Natura Thurgau aus der Schweiz. Die Projektleitung liegt bei der Bodensee-Stiftung. Wie viel Förderung erhalten wir? Gefördert werden wir im Rahmen eines Interreg-Projekts. Der Kofinanzierungsatz beträgt 60%, die restlichen Kosten werden von den Gemeinden Donaueschingen und Hüfingen getragen.

Wie lange läuft das Projekt?

Das Projekt lief von Mitte 2015 bis Mitte 2019.

Welche Projekte wird das Umweltbüro Donaueschingen durchführen?

Im Rahmen des Interreg-Projektes werden im Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen zwei Teiche angelegt. Ein Standort wird sich auf der Gemarkung Hüfingen, der andere auf der Gemarkung Donaueschingen bei Neudingen befinden. Auf www.interreg.org finden Sie die Projekt-Homepage sowie die Kontaktdaten aller unserer Partner.

In Hausen vor Wald wurde Ende Februar 2018 ein neues Kleingewässer angelegt. Weitere Infos gibt es hier.

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