Sie wollen konsequent umweltfreundliche Produkte kaufen?

Unser Konsumverhalten bestimmt, wie stark wir die Umwelt belasten. Zahllose Siegel preisen unsere Produkte als besonders umweltfreundlich an. Verlässliche und unabhängige Informationen finden Sie beim „Blauen Engel“. Detaillierte Information zu allen Produktklassen finden Sie auf der Webseite des Umweltbundesamtes. Zudem gibt die Broschüre „Besonders sparsame Haushaltsgeräte“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg eine Orientierung über Geräte die sich eignen, wenn man auf einen geringen Strom- und Wasserverbrauch achten möchte.

Auch die Internetplattform „Utopia“ bietet Hinweise zum umweltschonenden Konsum:

Tipps für einen nachhaltigen Einkauf

Nachhaltig einkaufen bedeutet, Produkte zu kaufen, die energiesparend und umweltfreundlich hergestellt und genutzt werden können. Es bedeutet, dass die Menschen, die in der Produktion der Produkte arbeiten, unter fairen Bedingungen arbeiten und angemessen bezahlt werden. Nachhaltig einkaufen bedeutet auch, Produkte zu kaufen, die man lange nutzen und anschließend recyceln kann.

1. Kaufen Sie regionale Produkte und Bio-Lebensmittel

Regionale Produkte haben keine langen Transportwege, was ihre Ökobilanz deutlich positiv von überregionalen Produkten hervorhebt. Bio-Lebensmittel stammen aus ökologischem Anbau. Dadurch werden u. a. Böden intakt gehalten, weil Monokulturen vermieden werden. Außerdem gelangen durch den Verzicht auf Pestizide weniger Rückstände ins Trinkwasser. Beim Kauf sollten Sie allerdings darauf achten, dass die Produkte auch wirklich ein Bio-Siegel tragen.

2. Vermeiden Sie lange Wege

Durch gute Planung können Sie lange und unnötige Wege beim Einkauf sparen. Entscheidender ist aber, dass Sie auf die Transportwege der Produkte achten. Importierte Waren haben einen und energieintensiven Transportweg, der viele Emissionen freisetzt. Heimische und regionale Produkte sind also stets die nachhaltigere Alternative.

3. Kaufen Sie saisonales Obst und Gemüse

Obst und Gemüse, das gerade Erntesaison hat, ist nicht nur geschmacksintensiver, seine Energiebilanz ist auch besser. Bei saisonnalen Produkten fällt die energieintensive Lagerung im Kühlhaus genauso weg, wie die langen Transportwege importierter Produkte.

4. Planen Sie ihre Woche

Oft kaufen wir spontan, ohne groß nachzudenken, ein. Das macht Spaß, aber dadurch kaufen wir oft zu viel und unbedacht. Denken Sie also vor jedem Einkauf nach, ob Sie die Produkte wirklich benötigen oder schreiben Sie sich einen Einkaufszettel bevor sie in den Laden gehen. Planen Sie Ihre Woche und ihren Einkauf vor, so vermeiden Sie viele unnötige Wege und unbedachte Einkäufe.

5. Vermeiden Sie Müll

Kaufen Sie, wenn möglich, unverpackte Produkte und vermeiden Sie Plastikmüll.  Wenn dies nicht möglich ist, denken Sie daran, dass viele kleine Verpackungen mehr Müll verursachen als eine größere. Nachfüllpacks sind auch ökonomisch meist die günstigere Wahl.

Verwenden Sie beim Kochen auch Reste wieder und brauchen Sie Produkte ganz auf. Vor allem Kosmetikpackungen werden oft weggeschmissen, obwohl sie noch nicht ganz leer sind. Tuben können, wenn sie leer scheinen, aufgeschnitten werden und man kommt so meist immer noch an einen Rest.

6. Kaufen Sie Mehrwegprodukte

Mehrwegflaschen aus Glas werden bis zu 50-mal wiederverwendet, PET-Mehrwegflaschen bis zu 20-mal. Somit sind Mehrwegflaschen die umweltfreundlichsten Geträmkeverpackungen, die der Markt hergibt. Am wenigsten Verpackungsmüll entsteht natürlich, wenn Sie Leitungswasser, statt abgefüllten Getränken, trinken.

Mehrweg ist auch bei Tragetaschen und To-go-Bechern die bessere Alternative. Ersetzen Sie die Plastiktüte beim Einkauf durch einen Stoffbeutel, am besten aus Baumwolle. Für Obst und Gemüse verwenden Sie Stoffnetzte als Alternative zu den dünnen Plastiktüten. Den To-go-Becher für Kaffee ersetzen Sie durch einen mitgebrachten, wiederverwendbaren Becher. Dafür gibt es sogar häufig Rabatt.

7. Passen Sie auf, dass sie nicht auf Etikettenschwindel hereinfallen

Öko-Labels, Biozertifizierungen oder Fairtrade-Siegel können helfen zu erkennen, ob ein Produkt nachhaltig und fair produziert wurde. Oftmals sind diese Labels aber weniger aussagekräftig als ein Marketingtrick, der den Verbraucher glauben lassen soll, dieses Produkt sei besonders nachhaltig. Überprüfen Sie also stets, ob es sich um ein seriöses Siegel handelt oder ob hinter der Bezeichnung nur ein Etikettenschwindel steckt.

 

Öko-Siegel

Im folgenden Absatz wollen wir Ihnen verschiedene Öko-Siegel und deren Bedeutung vorstellen:

Bio-Siegel (EU, Deutschland) Quelle: EU-Kommission

Lebensmittel, die mit dem EU-Bio-Logo gekennzeichnet sind, stammen aus kontrolliert ökologischer Landwirtschaft. Die Vergabekriterien für dieses Siegel richten sich nach den aktuellen Bestimmungen der EG-Bio-Verordnung 91/2092 zum ökologischen Landbau.

Das deutsche Bio-Siegel kann zusätzlich abgedruckt werden, die Anforderungen sind identisch zum Eu-Bio-Siegel.

Bioland – Wikipedia

Bioland ist der größte ökologische Anbauverband in Deutschland. Sein wichtigstes Ziel ist es, „den organisch-biologischen Landbau umzusetzen, zu fördern und zu verbreiten“.

Die Bioland-Richtlinien gehen über die vorgeschriebenen Kriterien für das EU-Bio-Siegel hinaus z. B. bei:

  • der Beschränkung der Düngmenge
  • der Vorschrift, den Betrieb komplett auf bio umzustellen
  • weniger Geflügel und Schweine pro Hektar Fläche
  • dauerhafter Auslauf für Legehennen
  • 100% Biofutter, mind. 50% des Futters aus eigener Herstellung oder regionaler Kooperation
  • in der Verarbeitung sind nur 22 Zusatzstoffe zugelassen
Demeter: Kriterien, Kontrolle, Kritik – Siegel-Guide Utopia.de

Der Demeter-Verband ist der älteste Anbauverband in Deutschland. Die Demeter-Richtlinien gehen deutlich über die EU-Öko-Verordnung hinaus, sie gelten als die strengsten Bio-Kriterien in Deutschland:

  • Die meisten Pestizide sowie chemische Düngemittel sind verboten, die Düngemenge ist beschränkt.
  • Antibiotika wird den Tieren nur im Notfall verabreicht, ansonsten sind nur natürliche Heilverfahren und biologisch-dynamische Präparate aus Kräutern, Mineralien und Kuhmist erlaubt
  • Das Enthornen der Kühe ist verboten.
  • Monokulturen sind zu vermeiden.
  • Gentechnik ist verboten.
  • Nur wenige, notwendige Zusatzstoffe und Prozesshilfstoffe sind in der Verarbeitung erlaubt. Jodierung, Nitritpökelsalz und natürliche Aromen sind verboten, nur Aromaextrakte sind zugelassen.
  • Für eine artgerechte Tierhaltung sind Auslauf und ausreichend Platz im Stall vorgegeben.
Fairtrade-Siegel: Bedeutung, Erklärung & Kriterien | 21 grad

Das Fairtrade-Siegel ist ein Sozialsiegel. Kleinbauern und -bäuerinnen erhalten hier einen garantiert kostendeckenden Preis für ihre Waren, auch wenn der Weltmarktpreis schwankt.

Es gibt für das Fairtrade-Siegel soziale, ökologische und ökonomische Kriterien. Außerdem müssen alle Produkte sich vollständig zurückverfolgen lassen und Rohstoffe getrennt von nicht-zertifizierten Rohstoffen gelagert und verarbeitet werden.

Soziale Kriterien sind u. a. ein Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, sowie Diskriminierung. Angestellte haben Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Versorgung und werden über ihre weiteren Arbeitsrechte aufgeklärt.

Ökologische Kriterien sind u. a. ein Verbot von gefährlichen Pestiziden, genetisch verändertem Saatgut und Waldrodung für neue Ackerflächen.

Ökonomische Kriterien sind u.a. das Bezahlen von Mindestpreisen und die Verpflichtung von Händler*innen zu transparenten und langfristigen Handelsbeziehungen.

Infografik des BUND zu Lebensmittel-Kennzeichnungen

Achtung: Formulierungen wie „aus kontrolliertem Anbau“, „aus integrierter Landwirtschaft“ oder „ungespritzt“ sind gesetzlich nicht geschützt. Manche Hersteller versuchen mit diesen Ausdrücken den Eindruck zu erwecken, ihr Produkt stamme aus biologischer Landwirtschaft. 

„Bio“ und „Öko“ sind für Lebensmittel gesetzlich geschützte Begriffe, in der Textil- und Kleidungsindustrie allerdings nicht. Dort besitzen sie keinerlei Aussagekraft.

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zuletzt aktualisiert am 12.1.2022 (F.M.)