In Hüfingen gibt eine „Geosäule“ Einblicke in die Erdgeschichte
Auf Initiative des Umweltbüros wurde vor einigen Jahren in Hüfingen mit Förderung durch den Naturpark eine „geologische Säule“ errichtet. Vom einem ortsansässigen Steinmetz ließ die Stadt einen 3 m hohen vierkantigen „Obelisken“ errichten, dessen Oberfläche mit den Gesteinen der Schichtstufenlandschaft gestaltet wurde.Nur wenige Bewohner der Baar wissen, dass sie in einer der geologisch interessantesten Gegenden des Landes leben.
Die Abfolge der süddeutschen Schichtstufenlandschaft mit den Schichten Granit und Gneis, Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper und Jura erstreckt sich normalerweise über eine Strecke von 100-300 km. Auf der südlichen Südbaar dagegen als Kulminationspunkt des „Schichtenfächers“ kann man diese Abfolge auf 15 km Strecke durchwandern.
Natürlich konnte nicht jede Schicht verwendet werden. Tonsteine, Gips oder Ölschiefer hätten der Witterung nicht lange widerstanden.
Doch innerhalb jeder größeren Gesteineinheit gab es härtere Schichten, die verwendet werden konnten. Und so umfasst die Säule nun unten die Abschnitte Granit, Buntsandstein und Muschelkalk. Beim Keuper wurde der Schilfsandstein als widerstandsfähige Schicht ausgewählt. Auch im Schwarzen und Braunen Jura fanden sich solide Schichten. Aus dem Weißen Jura wurden dicke Kalkbänke verarbeitet.
Es war keine ganz leicht Aufgabe, für alle diese Schichten Fundorte und Aufschlüsse in der Region zu finden. Regionale Fossilienkenner leisteten hier wertvolle Hilfe. Auf einer der vier Seiten der Säule wurden – soweit verfügbar – Besonderheiten der jeweiligen Schicht verbaut. So kann man nun in der Säule Ammoniten, Seelilien und Muscheln bestaunen.
Die Säule steht auf dem Hüfinger Festplatz bei der Breg. Sie soll nicht nur Touristen und Festgästen einen Einblick in den geologischen Aufbau der Umgebung geben, sondern auch den Einheimischen die Besonderheit ihrer Heimat vor Augen führen.